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nach Alaska. LYNN CHANNEL. 99. Route. 441 ziemlich ebenen Streifen zwischen dem Meere und einem steilen,
schneedurchfurchten Berge (1000m). 1880 gegründet und nach
einem Neffen des Gründers von Milwaukee (S. 268) benannt, wird
es fast ausschließlich von Grubenarbeitern bewohnt und besitzt eine
Missionsschule. In Juneau erscheint eine Wochenzeitung, die Alaska
Free Press
. Für den Touristen bietet der Ort wenig, doch findet
man hier die besten Läden für Pelzwerk (Seeotter, Seehund, Otter,
Biber, Bär, Moschusratte, Fuchs etc.) und die berühmten Chilkat-
Decken
. Die letztern werden aus dem Haar von Bergziegen ange-
fertigt
und mit einheimischen Farbstoffen gefärbt, doch sind echte
Stücke ($ 60-100 wert) jetzt selten und die meisten der zum Kauf
angebotenen sind aus Wolle und mit Anilinfarben gefärbt.

½ M. n. von Juneau liegt ein Dorf der Auk-Indianer, eine merkwür-
dige
und primitive, aber sehr schmutzige Niederlassung, die allenfalls einen
Besuch verdient. Man kann hier eine Fahrt in einem indianischen Canoe
unternehmen (akkordieren!). Hinter dem Dorf ist ein einheimischer Fried-
hof
, mit seltsamen kleinen Hütten, die die verbrannten Überreste und
Personaleffekten der Toten enthalten.

Juneau besitzt einige Pferde und Karren, sowie eine der beiden ein-
zigen
Fahrstraßen in Alaska. Diese führt den wildromantischen *Cañon
des Gold Creek
mit Wasserfall und kl. Gletscher hinan, nach den ( M.)
Silver Bow Mines, ein bei ausreichender Zeit sehr lohnender Ausflug.
Das Silver Bow Becken enthält reiche Goldminen, die sowohl bergwerks-
mäßig
wie in Goldwäschen mit Erfolg ausgebeutet werden.

Auf Douglas Island, gegenüber von Juneau, liegt die berühmte *Tread-
well
Gold Mine
,
bei der die Dampfer in der Regel halten. Die Mine, die
sich unweit des Landeplatzes befindet und leicht zu besuchen ist, hat die
grüßte Quarz-Stampfmühle der Welt, mit 240 Pochstempeln. Das Quarz
enthält nicht mehr als $ 4-6 Metall auf die Tonne, ist aber so leicht und billig
zu verarbeiten, daß der Gewinn kolossal sein soll. Es wird glaubwürdig
erzählt, daß die Gesellschaft, der die Mine gehört, $ 16000000 als Kauf-
preis
ablehnte, und das thatsächlich vorhandene Gold wird auf das Vier-
bis Fünffache des Betrages geschätzt, der für den ganzen Bezirk Alaska
bezahlt worden ist (S. 439). Viele der besten Bergarbeiter sind Eingeborne,
die täglich bis $ verdienen.

Da von Gastineau Channel oberhalb Juneau keine Karte existiert,
kehrt der Dampfer zu dessen S.-Ende zurück und setzt seine Fahrt
nach N. durch Saginaw Channel, an der W.-Seite von Douglas Is-
land
fort. Derselbe mündet auf den *Lynn Channel, einen schönen
60 M. nordwärts sich erstreckenden Fjord, von Schneebergen ein-
geschlossen
, die unmittelbar aus dem Meere steil aufsteigen. Das
Landschaftsbild, das sich hier darbietet, ist wohl das großartigste,
an dem die Fahrt bis jetzt vorüberging; an zwanzig kleine und große
Gletscher senken sich durch die Seitenschluchten in den Fjord hin-
ab
, unter denen der Auk, Eagle (r.) und Davidson Glacier die
Aufmerksamkeit besonders auf sich ziehen. Der letztere, nahe dem
oberen Ende und an der W.-Seite des Fjords, dehnt sich bei seiner
Mündung in das Wasser zu einer Breite von 3 M. aus, doch ist seine
Stirnseite teilweise von einer baumbewachsenen Moräne verdeckt.
Lynn Channel endet in zwei Verzweigungen, den Chilkoot und Chil-
kat
Inlets
. Der Dampfer fährt in der Regel bis Pyramid Harbor,
am obern Ende des letztern (ö.) Armes hinauf, wo man die höchste
Breite der ganzen Fahrt erreicht (59° 10 36 N. Breite; ungefähr